Sohn eines Zimmermannes, kam 1854 an das Polytechnikum in Athen,
das er 7 Jahre besuchte. Mit einem Reisestipendium (Auslandspreis) ausgezeichnet,
ging er auf den Rat des mit ihm befreundeten Pilotyschülers
Lytras nach München, wo er Herbst 1865 in die Akademie eintrat.
Nach vorbereitendem Unterricht bei Anschütz und Alexander Wagner nimmt
ihn Piloty 1868 in sein Meisteratelier auf, das er bis März 1871 besucht.
1872 geht er nach Athen, von seinen Landsleuten schon als bekannter
Künstler gefeiert, bereist 1873 mit Lytras Kleinasien und
kehrt im folgenden Jahr nach München zurück. Seine Heimat besucht er
nochmals 1877, Studienreisen führen ihn nach Paris, Tirol, Italien, an München
fesselt ihn seit 1888 dauernd sein Lehramt an der Akademie. Durch die Vereinigung
zeichnerischer Sicherheit und farbiger Empfindung ist G. einer
der besten Münchner Genremaler geworden. Eine präzise, formale Durcharbeitung
in seinen Zeichnungen hat G. stets beibehalten, seine Farbenskizzen dagegen
zeichnen sich durch breite, temperamentvolle Behandlung aus.
Bei der Wahl seiner Stoffe bevorzugt er mehr gemütvolle als drastische Szenen.
Aller Realismus wird durch den idealistischen Grundzug seines Wesens gemildert.
Seine ersten Bilder halten sich durchaus an den in der Pilotyschule üblichen Aufgabenkreis
(Judith, 1868), in den folgenden Jahren gewinnt er ein mehr selbständiges Schaffensgebiet, allerdings auch im Anschluß an seine Ateliergenosssen Defregger, Kurzbauer, mit Werken wie: Die Hundevisitation, Siegesfeier (1871, Neue Pinakothek) u. a. Seit seiner Reise nach Athen und Kleinasien (1872/73) treten Schilderungen des griechischen und orientalischen Lebens in den Vordergrund. Der Hühnerdieb (1874), die Wallfahrt (Wiener Kunstverein), die erste Beichte (1875) kennzeichnen diese Periode. Ende der siebziger Jahre erfolgt der erste Monumentalauftrag: die Decke im Kunstgewerbe Museum in Kaiserslautern, die er 1880 vollendet. Die achtziger Jahre hindurch beschäftigen ihn noch genremäßige Bildstoffe: Märchenerzählerin, kleine Weise, Wahrsagerin u. a. In die gleiche Zeit fallen seine besten Stilleben (Gerupftes Huhn 1882, Neue Pinakothek) und einige Porträts. Den Abschluß von G.s Tätig keit als Genremaler bildet sein Bild in derNeuen Pinakothek, der Karneval in Griechenland (1892). Die schon früher ab und zu erkennbare Neigung für idealistische und monumentale Bildaufgaben, die sich in seiner "Frühlingssymphonie" (Neue Pinakothek) und einigen Plakatentwürfen bewährt hatte, gewinnt die Oberhand. Das letzte Lebensjahrzehnt ist von wenigen, großen Aufgaben erfüllt: "Apotheose der Bavaria" (Nürnberg, Gewerbemus., vollendet 1899), "Die Jahreswende", "Siehe der Bräutigam kommet inmitten der Nacht" sind die wichtigsten. Die zahllosen Studien zu diesen Werken gehören zum Wertvollsten in G.s Lebenswerk. G. hat sich auch als Radierer u. Plastiker (Folge
von Tonstatuetten) versucht. Bildnisse des Künstlers: von Defregger,
Leibl und Lenbach; Büste von Rümann. (Thieme-Becker)
1893/94 Erster Preis im Ibach-Wettbewerb für ein Jubiläumsblatt mit dem Entwurf "Harmonie".
Das Original des Blattes wurde 1917 an den Griechischen Staat verkauft. In den Beständen des Museums in
Thessaloniki nicht mehr auffindbar.
Das Blatt erschien u.a. auch ganzseitig in der Illustrierten Zeitung Nr. 2957 v. 1.3.1900