Virginal als Nähkästchen, Italien 17. Jahrhundert Zustand vor 1894 im Ibachmuseum |
Das gleiche Instrument, heute im Leipziger Instrumentenmuseum Inventarnummer in Leipzig: 36 (Entnommen der Museumspräsentation von Torsten Schlieder Quelle) |
Fotograf Janos Stekovics |
Obwohl es sich äußerlich um das gleiche Instrument handelt, ist der Stich im Deckel ein anderer. Das Instrument wurde nach dem Verkauf 1907 verändert. Detail
(Quelle und Fotograf wie oben)
Das Leipziger Instrumentenmuseum beschreibt das Instrument wie folgt:
Das kleine Tasteninstrument erinnert an ein Schmuckkästchen, eine Kostbarkeit zum Anschauen und Aufbewahren. Seine winzigen Tasten aus Elfenbein und Ebenholz ließen höchstens das Spiel von leichten Musikstückchen zu. Schließt man den Deckel, "verwandelt" es sich in ein Nähkästchen mit großem Nadelkissen und drei Schubläden. Als Dekor finden sich Einlegearbeiten aus Palisander, Ebenholz und Elfenbein, ein bemalter Resonanzboden mit vergoldeter Rosette sowie ein Kupferstich im
Deckel.
Auf diesem von Vinckboon gefertigten Stich sieht
man eine frivole Szenerie unter dem Motto "Niet sonder loon" - nichts ohne Lohn. Sinnlichkeit, Lust
und käufliche Liebe spiegeln sich in einer Bordell-Darstellung, einem Liebespärchen mit
Laute sowie in zahlreichen Symbolen wider.
Luxuriöse Spiel-, Näh- und Toilettenkästchen dieser Art wurden während des 17. Jahrhunderts
vorrangig von Augsburger Kunsthandwerkern gebaut. Gut betuchte Bürger schenkten sie dann
der Dame ihres Herzens.