Arthur Nikisch

Dirigent

* 12. 10. 1855 Lebenyi Szent Miklos (Ungarn)
+ 23. 1. 1922 Leipzig

Schüler des Wiener Konservatoriums, trat zunächst als Violinist in das Hoforchester ein und wurde 1878 von Angelo Neumann für das Leipziger Stadttheater als 2. Kapellmeister engagiert. Als 1882 M. Stagemann die Direktion übernahm, wurde Nikisch 1. Kapellmeister, ging aber 1889 nach Boston als Nachfolger Gerikes (Dirigent der Symphoniekonzerte), folgte 1893 dem Rufe als 1. Kapellmeister und Opemdirektor nach Budapest und kehrte 1895 unter glänzenden Bedingungen als Gewandhauskapellmeister (Nachfolger Reineckes) nach Leipzig zurück. Neben seiner Leipziger Dirigententätigkeit wirkte Nikisch auch noch als ständiger Gastdirigent in Berlin, Hamburg und St. Petersburg, unternahm auch ab 1897 mehrmals mit hervorragendem Erfolg große Konzertreisen mit dem gesamten Berliner Philharmonischen Orchester.
1902-1907 fungierte Nikisch auch als Studiendirektor am Konservatorium in Leipzig und 1905/06 daneben als Direktor des Stadttheaters. Nikisch war der erste große Dirigent, der in den Metropolen Europas und in den USA regelmäßig am Dirigentenpult erschien, ein kleiner, eleganter Mann mit ungewöhnlich ruhigen Bewegungen, allein mit seinem suggestiven Blick die Musiker inspirierend, unübertroffen in der Sinnlichkeit, Farbigkeit, Geschmeidigkeit seiner Interpretation, daher prädestiniert für alles mehr oder weniger echt Slawische (Tschaikowsky), aber daneben auch ein hervorragender Ausdeuter Bruckners.
Seine Frau Amelie geb. Heusner (* in Brüssel + Januar 1938 in Leipzig) war Opernsoubrette in Kassel und Leipzig und erteilte später Unterricht im Gesang und im dramatischen Vortrag.
(Riemann)


 
 

Arthur Nikisch

Widmung:
"Leipzig, den 1. Januar 1911. Herrn und Frau Ibach
ebensfalls herzliche Neujahrswünsche und viele Grüsse! Arthur Nikisch"