Diese Darstellung erhebt auf Grund des lückenhaften Materials keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für das 20. Jahrhundert sind die Arbeiten relativ vollständig erfaßt. Die Angaben für die Zeit vom 17. bis zum 20. Jhdt. entstammen den Kirchenrechnungen und Protokollbüchern. Reparaturen der Gebäude Schule=Offerhaus, Wiedenhof, Habbach und Pfarrhaus sind nicht berücksichtigt. Nur das Gebäude Halle auch zeitweise Kirchenhalle (PfrA Schöller, Kirchenrechnung für 1667) genannt, soll hier außer den Kirchengebäuden genannt werden, weil hier besondere Zusammenhänge zur Kirche denkbar sind.
1435 | Stiftung einer Ewigen Lampe durch Herzog Adolf von Berg | |
1492 | Größere Reparatur des Kirchenschiffs, bei diesem Anlaß wahrscheinlich die Erhöhung des Bodenniveaus und Vermauerung des Turmdurchgangs. Wahrscheinlich in diesem Zusammenhang auch Verlegung einer Eingangstüre von der Nord- an die Südseite des Kirchenschiffs. | |
1602 | Arbeiten am Kirchturm, am Soeller. Das Gebäude Halle wird neu gedeckt. Beauftragt war ein Leyendecker aus Düsseldorf. Uhrenreparatur (Weitere Uhrenreparaturen werden nicht angeführt, da sie in nahezu jeder noch vorhandenen alten Kirchenrechnung erscheinen, ebenso wie Reparaturen am Kirchenschloß und die Erneuerung von Gläsern, sowie Uhren- und Glockenseilen.) | |
1618 | Sieben neue Bänke und eine new lätter im Chor; der Herr von Schöller bietet der Kirchengemeinde beratende Hilfe für anstehende Reparatur an. | |
1619 | Reparatur des Kirchturms, Maurerarbeiten. Vergabe an Meister Herman von der Beyenburgh. Die Steine stammten, wie bei allen nachfolgenden Mauererarbeiten, aus dem Steinbruch Hahnenfurth. | |
1654 | Die Witwe von Schöller läßt das Kirchendach durch einen Leyendecker reparieren. | |
1667 | Gebäude Halle erhält eine neue Dachdeckung mit Pfannen. | |
1668 | Neue Dachdeckung des Turmes, Auftrag an Meister Wilm Schilt und Sohn. | |
1687 | Gebäude Halle wird umfangreich erneuert und erhält eine neue Dachdeckung. Eine Kirchenreparatur wird erwähnt. | |
1692 | Die Kirchengemeinde soll auf Anweisung der Regierung eine Reparatur vornehmen. | |
1695/96 | Probleme, die in Urdenbach gekauften Kanzel zu transportieren. | |
1697 | Das Haus Schöller soll die von der Gemeinde vorgelegten Reparaturgelder erstatten. | |
1700 | Erwähnung der "hochnöthigen Verbesserung des hiesig verfallenen Kirchen theils." Eine Umfassende Reparatur muß zwischen 1687 und dem Beginn des 18.Jhdts. erfolgt sein. Der Umbau des Schiffes unter Verschönerungsgesichtspunkten fand entweder hier, oder erst im Jahre 1766 statt. | |
1709 | Löcher "auf dem cohr" sind vermauert worden. Reparatur verschiener Dachstellen. | |
1724 | Arbeiten am "Meisterstuhl" in der Kirche. (Damit dürfte der Dirigentenstuhl des Schulmeisters gemeint sein, der gleichzeitig Kantordienste versah.) | |
1751 | Dachdeckung des Kirchenchores. | |
1752 | Dachreparatur am Dach des Kirchenschiffs. Es arbeiteten 2 Leyendecker über 3 Tage. Innenanstrich der Kirche; für die anschließende Reinigung benötigte eine Frau 3 Tage. Pfliesterung ("plästern") des Turmuntergeschosses. | |
1766 | Umfangreiche Reparatur des Turmes. Eine Baukommission unter dem Gemeindeglied Üsseler wurde gebildet. Dacharbeiten durch Leyendecker Schorn. Wahrscheinlich wurden auch Arbeiten am Schiff durchgeführt, denn es wird die Notwendigkeit einer Reparatur des baufälligen Kirchenhauses erwähnt. Einen Teil der dafür gemachten Schulden konnte unter der Federführung des damaligen Pfarrers Benzenberg 1779 mit einer Kollekte in den umliegenden Gemeinden getilgt werden (416 Rtlr. 5 3/4 Stbr.) Die Modernisierungsumbauten des Schiffes können entweder hier, oder bereits um 1700 stattgefunden haben. | |
1774 | Für den "thurm hahnen" wurden an einen Herrn Wüsthoff aus Elberfeld für Ab- und Aufsetzen einschließlich der Vergoldung 10 Reichstaler und 30 Stüber gezahlt. | |
1781 | "Neue Ofenspfeif" (Die Kirche wurde also zu dieser Zeit beheizt). | |
1805 | Dachreparatur am Kirchenschiff. | |
1826 | Uhrenreparatur. (Der Abbau der ständig defekten Uhr ist beim Umbau im Jahre 1900 denkbar) | |
1842 | Das Fachwerkgebäude die "Halle" (Nebengebäude am Friedhofseingang) wird als irreparabel abgebrochen, an seine Stelle wird 1842 der heute noch vorhandene Ziegelbau gesetzt. (PfrA Schöller, Duplikat des Lagerbuchs für 1840, 1842) | |
1843 | Die Kanzel wird neu mit Tuch ausgeschlagen. (PfrA Schöller, Kirchen-Nebenrechnung) | |
1846 | Beschluß eine gebrauchte Orgel aus Erkrath anzukaufen. | |
1899 | Das Presbyterium beschließt, ein Geldgeschenk der Provinzialsynode in Höhe von 300 Mark zur Verbesserung der Heizung zu verwenden. | |
1900 | Umbau unter Architekt Cornehls , Elberfeld, vom 1. August bis 22. September. Die neue Orgel der Firma Koch wird über dem Chor ich den Dachraum eingebaut, der oberhalb des Triumphbogens durch einen Mauerdurchbruch geöffnet wurde. Dafür Umsetzen des Ofens, ein neuer Kamin wurde errichtet. Neues Gestühl aus Pitchpine (das alte wurde auf der Empore teilweise weiterbenutzt und ist dort heute noch vorhanden) und hölzerne Wandverkleidungen wurden angebracht (Schreinermeister Küppers aus Dornap). Eine Öffnung für das Rundfenster über dem Altar ist in die Wand gebrochen worden. Die Kirchenfenster wurden bis auf drei gestiftet. Herstellung durch Glasmaler F. Coenen aus Elberfeld (5 Kirchenfenster 170 Mk., 1 Fenster am Eingang 20 Mk., 1 Rundfenster, 24 Mk., 1 Wappenfenster, 45 Mk.). Die Malerarbeiten erfolgten durch den Dekorationsmaler Rudolf Geiger, Elberfeld (Deckenanstrich und Ausmalung des Chores). Geplant, dann aber wieder verworfen, wurde die Erweiterung des Anbaues am Kirchenchor, um "eine geräumige Kinderlehre zu schaffen, für die vermehrte Zahl der den kirchlichen Unterricht besuchenden Kinder". Vgl. Keyl, W.: Cornehls und Fritsche, Architekten in Elberfeld um 1900: Cornehls, Friedrich Adolf, * 28.01.1864 in Kückels/b. Bad Segeberg, Otzen-Schüler, Bauführer der Friedhofskirche in Elberfeld, + 27.O3.1916 Lüttringhausen (Remscheid). Fritsche, Julius Hermann Eugen Arno Guido, * 10.02.1858 in Melaune/b. Görlitz, Otzen-Meisterschüler, u.a. Spezialstudium für Kirchenbau, 01.04.1913 Leiter des Provinzialkirchlichen Bauamtes, Architekturbüro in der Marienstraße, + 10.10.1939 Wuppertal-Elberfeld. Die Architekten betrieben zwischen 1898 und 1901 gemeinschaftlich ein Architekturbüro in Elberfeld. U.a. 2.Preis für Schwebebahnhaltestelle Döppersberg, Kirchen in Solingen, Görlitz, Düsseldorf. | |
1903 | Erster Denkmalschutz durch Landrat (13.11.) | |
1910 | Reparatur des Chordaches. | |
1920 | Reparatur der Orgel. Schaden auf Grund von Mäusefraß. Ein Kammerjäger wurde bestellt. | |
1926 | Renovierung unter Architekt Fritsche Elberfeld, Leiter des provinzialkirchlichen Bauamtes, Durchführung durch Landesbaumeister Wildmann. Bezuschussung und Begleitung der Arbeiten durch den Provinziallandeskonservator Prof. Renard. Ausmalung nach Entwürfen des Kunstmalers Bense mit Kaseinfarben. Ausbesserung des Turmes mit exakt vorgeschriebener Mörtelmischung (1 Teil Kalk, 2 Teile Sand, 1 Teil Trass als Füllmittel). | |
1930/31 | Orgelreparatur wegen Schäden auf Grund von Temperaturschwankungen. Erster Vorschlag, den Turmzugang wieder zu öffnen, der tatsächlich vorhandene Bogen zwischen Turm und Kirchenschiff wurde vermutet. | |
1931 | Begutachtung durch Architekt Fritsche, Elberfeld: Turmreparatur von 1926 war wirkungslos. Schlechte und zu kleine Steine sind benutzt worden, weitere Turmreparaturen wurden vorhergesagt. | |
1938/39 | Die Orgel wird auf Gebläse umgestellt. | |
1952 | Orgelreparatur durch die Herstellerfirma Koch. | |
1954 | Neue Glocke als Ersatz für Kriegsverlust. | |
1955 | Reparatur des Turmdachs im April. | |
1957 | Entfernung des Kirchenofens und Einbau einer Warmluftheizung. Schönheitsreparaturen. Die bis dato im Kirchenschiff an der Nordseite zwischen den Fenstern befindliche Gedenktafel für die Weltkriegsgefallenen wurde an die südliche Außenwand des Kirchenschiffs versetzt und dort auf zwei kleinen Konsolsteinen im Mauerwerk links neben der damaligen Türe angebracht. | |
1963 | Einbau eines elektrischen Läutwerks | |
1970 | Umbau durch Architekt H. Bungenberg (Düsseldorf). Anstrich, neues Gestühl im Schiff (das alte war 1900 angeschafft worden). Bei Auswechslung der Fenster wurde die Gründerzeitverglasung von 1900 gegen farblose Verglasung getauscht (alt sind nur noch rundes Chorfenster und die Wappenscheibe). Entfernung der Holzverkleidung wegen feuchter Wände, Entfernung des Farbanstrichs an der Kanzel, Öffnung des Turmes zum Kirchenschiff, Schließung der bisherigen Türe und Nutzung als Fenster. Neuer Kirchenboden mit Niveauabsenkung um ca. 50 cm (zzgl. der Absenkung für die Fußbodenheizung), ebenso Absenkung des Niveaus außen vor dem Kirchturm auf der Süd- und Westseite. Auf Anraten des Architekten wurde die noch intakte Warmluftheizung durch eine Nachtspeicher-Fußbodenheizung ersetzt. Während der Arbeiten erfolgte eine Inaugenscheinahme durch Prof.Dr.G.Binding (Uni Köln). Auffindung zweier Grabplatten des Hauses Schöller. Fundort: Parallel zum südlichen Strebepfeiler in ca. 3 Meter Abstand. Das Taufbecken wurde aus dem Turm in die Kirche versetzt. Um es fortan in Gebrauch nehmen zu können wurde eine Eisenhalterung mit einer Kupferschale angebracht. Die Gefallenengedenktafel wurde von der südlichen Außenwand des Kirchenschiffs abgenommen und am Rande des Kirchhofs aufgestellt. | |
1972 | Überholung der Orgel. | |
1988 | Am 2. September Aufnahme in die Denkmalliste unter der Nummer 1441. | |
1993 | Restaurierung im Februar/März durch Architekturbüro Gebauer (Mettmann). Geplant waren ein neuer Anstrich, kleinere Mauerausbesserungen, Verbesserung der Innenausstattung, veranschlagt auf 15 TDM. Dabei Feststellung schwerer Bauschäden: Bis zu einem Meter tiefe Löcher in den Turmwänden mußten ausgebessert, teilweise völlig korrodierte Anker gegen neue ausgewechselt werden. Die Wand der Empore, = Ostwand des Turmes, mußte nach Festellung starker Rißbildung teilweise neu aufgemauert werden. Auf Grund dieser Schäden wurde erkannt, daß die Ostwand zur Süd- und zur Nordwand des Turmes in den unteren beiden Geschossen ohne Verbund ist. Der Zuganker des Kirchenschiffs und seine verfaulten Holzlager wurden erneuert. Neuer Innenanstrich in Weiß. Die Holztonne wurde von gelber Farbe befreit und weiß geschlemmt. Im Chor wurde Schablonenmalerei im Stil des 19.Jahrhunderts freigelegt (Sterne). Denkbar ist die Entstehung der Malereien bei der Renovierung im Jahre 1900. Kosten: ca. 100 TDM. |