Zwei historische Grabsteine des Hauses Schöller wurden 1970 in einer Entfernung von ca. 3 m parallel zur Südseite des Turms neben der heutigen Treppe bei den Wegearbeiten im Zuge der Renovierung gefunden. (Übersichtsplan: "F"). Die Platten lagen aufeinander und sind anscheinend bei Abriß der separaten, für Herrschaftsbegräbnisse gedachten Kapelle, dem sogenannten "hausbegrabnuß", dort abgelegt worden. Beide Platten sind geborsten, einige Teile fehlen.
Auch wenn sich die beiden aufgefundenen Schieferplatten des Hauses Schöller sehr in Größe und Aufbau ähneln, so scheidet auf Grund der Unterschiede in der Ausführung eine gleichzeitige Herstellungzeit aus. Beide sind geborsten und unvollständig. Die Größenangaben können auf Grund von Bruch und wegen fehlender Teile kleinere Ungenauigkeiten enthalten. Die im folgenden benutzte Richtungsbezeichnung rechts/links ist hier heraldisch, vom Schildträger ausgehend zu verstehen.
Stein 1: stark 12 cm, lang 245 cm, breit 115
Auf dem Stein ist ein umlaufendes Band mit 8 Wappen in runden Feldern, je 4 untereinander auf der linken und rechten Seite. Eingerahmt von dem Band ein rechteckiges Feld, in der Mitte mit runder Wappenscheibe. Oberhalb der Wappenscheibe ist folgende Beschriftung auf den beiden Bruchstücken entzifferbar:
Fragment 1 (heraldisch rechts) Ao 1589 de ...st d: edler un ...ster Ruitger [ler] im Herrn ents |
Fragment 2 (heraldisch links) octob Eren schul laffe~ |
Dieser Grabstein war höchstwahrscheinlich für Rutger (II.) von Schöller bestimmt, Amtmann in Mettmann, dessen Tod bislang um 1587 angenommen wurde und auf Grund des Steines mit Oktober 1589 zu datieren ist. Von den auf dem umlaufenden Band befindlichen Wappen ist auf der linken Seite von oben nach unten die Beschriftung zu entziffern: Hall, vo~ Draistel, Bernsaw; von den Wappen der rechten Seite nur das dritte von oben: Quad. Oben rechts müßte zu finden gewesen sein: Schöller.
Stein 2: stark 12 cm, lang 250 cm, breit 115
Der Stein ist ähnlich dem ersten, allerdings sind hier wesentlich mehr Teile erhalten. Auch sind Zierrat und Beschriftung sehr aufwendig ausgeführt.
Im Aufbau sehr ähnlich dem Stein 1, statt 8 sind aber hier nur 4 Wappenfelder in die Ecken des umlaufenden Bandes eingehauen, alle gut lesbar. Das Feld in der Mitte ist nicht beschriftet, sondern ausschließlich mit geteiltem Wappenschild: links Quad, rechts Schöller, versehen. Dazu Helmzier.
Die Wappen in den Ecken sind:
links, von oben nach unten, Quaid und Plettenb..., rechts, Schvller und Hevrdt.
Der auf dem umlaufenden Band in gotischer Schrift angebrachte Text ist nur noch sehr bruchstückhaft zu entziffen.
Beschriftung auf der linken Seite:
... Edel und er..feste
Beschriftung auf der Fußseite:
Roitger vo~
Auf Grund des Vornamens Rutger, vor allem aber auf Grund der vollständigen Wappendarstellung ist der Empfänger dieser Grabplatte genealogisch genau einzuordnen und kann als Rutger (III.) Wilhelm von Schöller zu identifiziert werden, der 1608 starb.
Seine Großeltern waren: Rutger (I.) von Schöller und Ehefrau Margarethe von Heerde/Hurt/Hörde(?), sowie Wilhelm von Quad und Elisabeth von Plettenberg.